Letztes Wochenende machte der Deutsche Post Ladies Run seinen letzten Halt in Nürnberg und für mich und 1339 andere laufbegeisterte Frauen ging es an den Start. Nach langer Laufabstinenz, hervorgerufen durch einige gesundheitliche Probleme mit meinen Füßen, war es für mich der erste Run seit etwa vier Monaten. Die meisten von euch wissen ja, dass ich von Geburt an eine Fehlstellung an den Füßen habe (aka Klumpfüße) und diese mir in den letzten Monaten gerade beim Laufen immer wieder Probleme bereiteten – so sehr, dass ich schließlich sogar ein Laufverbot von meinem Orthopäden bekam. Zumindest für Strecken, die über 5 km hinaus gehen. Nicht unbedingt die ideale Voraussetzung dafür, um in Sachen Laufen am Ball zu bleiben und die eigene Pace weiter nach unten zu drücken. Aber so ist das im Leben: Wenn es gerade gut läuft, warte kurz und das Leben stellt dich wieder auf die Probe. Sich davon unterkriegen zu lassen? Auf keinen Fall! Wenn ich schon die 10 km Strecke aus gesundheitlichen Engpässen nicht laufen kann, dann wird es eben nur die 5 km lange Strecke quer durch die Nürnberger Innenstadt. Besser als gar nichts und ganz ehrlich: die Gesundheit geht immer vor.
Gesagt, getan. Nach der Anmeldung traf ich auf Kate von wildandfit.net und gemeinsam mit ihr, stärkte ich mich mit tollen Gesprächen und einigen Snacks für den bevorstehenden Lauf. Kai war auch wieder mit von der Partie und nutzte die Gunst der Stunde, um einige tolle Momente mit der Kamera festzuhalten. Dieser Mann ist gut erzogen! 😉
Als es endlich los ging, wurde ich langsam aber sicher immer nervöser, da ich nicht einschätzen konnte, wie es mir während des Laufs ergehen würde. Würde ich die 5 km durchlaufen können oder müsste ich im schlimmsten Fall sogar abbrechen? Ich weiß, 5 km sind für einige von euch nicht mal der Rede wert, aber wenn man die letzten Monate gesundheitlich so eingeschränkt wie ich war, was das Laufen angeht, dann wird einem selbst bei einer 5 Kilometer Distanz ganz mulmig im Bauch. Doch mit Kate und Kai hatte ich zwei tolle Menschen an der Seite, die mir nicht nur regelmäßig Mut zugesprochen haben, sondern die auch während des Laufs stets an meiner Seite waren. Kate, als Teilnehmerin. Kai, als Fotograf. Gerade sein Einsatz hat mich richtig begeistert. Obwohl am Deutsche Post Ladies Run (wie der Name schon sagt) nur Frauen teilnehmen durften, ist Kai einfach mitgelaufen und hat zwischenzeitlich immer wieder Halt gemacht, um tolle Fotos von mir und den anderen Teilnehmerinnen einzufangen. Ein toller Mann, der aufgrund dieser Aktion hinterher mindestens genauso verschwitzt war, wie Kate und ich. 😉
Anfangs noch fröhlich und beschwingt, hieß es irgendwann aber auch ein Auge auf die eigenen Kraftreserven zu haben und sich auf sich selbst und den Lauf zu fokussieren. Neben Kai und Kate, die mich immer wieder anfeuerten, behielt ich aber auch meinen anderen Laufpartner in Crime, die Garmin GPS-Laufuhr Forerunner 235, stets im Auge. Während des Laufs informierte diese mich nämlich nicht nur über meinen Herzschlag, den bereits gelaufenen Kilometern und meiner Pace, sondern via Smart Notifications auch über eingehende Mitteilungen, wie beispielsweise Kommentare auf meinen Social Media Netzwerken. Tolle Sache – gerade, wenn man sich auf diese Weise auch während eines Laufs, von seinen Lesern (euch) motivieren lassen kann.
Sowohl vor als auch nach dem Lauf konnte man sich übrigens beim Fotowettbewerb der Shape bewerben. Hier wurde das Covermodel der Shape Running Ausgabe 2017 gesucht und vermutlich auch bereits gefunden. Eigentlich wollte ich auch unbedingt mitmachen (nicht, dass ich mir großartige Chancen hierfür ausgerechnet habe, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt), jedoch war ich so mit Fotos machen beschäftigt, dass es zeitlich hinten raus so eng wurde, dass ich es nicht mehr geschafft habe. Und nach dem Lauf? Da war ich so überglücklich, die 5 km ohne größere Fuß-Komplikationen überstanden zu haben, dass ich es schlichtweg vergessen habe. Schande über mein Haupt! 😉
Was ich an solchen Läufen so liebe? Überall, wo du auch hinschaust, blickst du in tausende strahlende Gesichter. Egal, wie alt, ob kräftig oder dünn, ob blond oder braun – jede einzelne Teilnehmerin versprühte nach dem Lauf so viel positives, so viel Energie, wie man es im Alltag nur selten erlebt. Alle waren stolz auf sich und auf die eigene Leistung. Familien und Freunde gratulieren und küssten einander stolz, Vereine klatschten sich ab und auch vollkommen fremde Menschen lagen sich vor Freude in den Armen. Das ist wahrhaftiger Zusammenhalt – ein tolles Gefühl!
Auch wenn der Deutsche Post Ladies Run nun zu Ende ist, habe ich einige tolle Erinnerungen an diesen Lauf mit nach Hause genommen, auf die ich mit Sicherheit noch ganz oft zurückblicken werde. Und wer weiß, vielleicht bin ich ja im nächsten Jahr wieder mit von der Partie. 😉