#PERSONAL – Real. Not Perfect.

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Ich sehe sie beinahe täglich auf Instagram: Quotes. “Be kind”, steht dort in großen Lettern geschrieben. Oder auch ein schlichtes “Love each other”. Quotes, die wirklich toll sind und vor allem eines sagen sollen: Wir sind alle nur Menschen. Liebt Euch, statt Euch zu bekriegen.

Ich liebe solche Quotes und automatisch möchte mein Daumen sofort einen Doppelklick auf den Bildschirm meines Smartphones machen. Erstaunlicherweise kommen aber genau diese Postings oft von Menschen, die selber in “real life” alles andere als “kind” sind. Menschen, für die andere nur gut sind, wenn sie selbst einen Vorteil aus dieser, naja, nennen wir es mal “Freundschaft” ziehen können. Und wofür diese Quotes? Um Persönlichkeit, um Herz zu zeigen, wo vermutlich gar keines ist.
Es mag hart klingen, aber wenn man sich eine Weile in dieser Blogger-Blase bewegt, ist alles da – nur nicht die Ehrlichkeit. Ich sehe keine #qualitytime mit den #bestgirlsonearth. Alles was ich sehe, sind Mädels, die mit der Zeit ekelhaft überheblich geworden sind. Mädels, deren soziale Kontakte sich auf gemeinsame Event-Selfies beschränken und virtuelle Herzen, deren Halbwertzeit sogar noch die von einem #foodporn-Post unterschreitet.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe das was ich tue. Jeden Tag noch ein bisschen mehr. Was ich aber nicht mag, ist die Arroganz, die aus vielen #Selfies spricht. Ich möchte inspirierende Beiträge sehen. Neue Blickwinkel. Neue Eindrücke. Aber alles was ich sehe, ist eine Community verschiedenster Menschen, die vor allem mit einer Sache beschäftigt sind: mit sich selbst. Ich sehe Outfits, Labels, Hashtags – geliehen und dann zurück in den Schrank gehängt für einen Blogpost, an den sich vermutlich zwei Stunden später keiner mehr erinnern kann. Aber, hey, hauptsache man hat mal kurz gezeigt, was für eine tolle #fashionista man doch ist.
Natürlich, das gehört zur Arbeit eines Bloggers nun einmal dazu, aber es kommt auf die Art an, wie man sich selbst präsentiert. Das eigentlich dramatische ist aber (neben der absolut verzehrten Selbstwahrnehmung einzelner Personen): das sind genau die Menschen, die rund um die Uhr beklatscht, bejubelt und mit Geschenken und Kooperationen überhäuft werden. Leute, denen alles in den – Verzeihung – Arsch geschoben wird und das obwohl es gerade die Personen sind, die all das schon lange nicht mehr zu schätzen wissen. Und genau das habe ich so satt. Ich will echte Geschichten. Echte Meinungen. Echte Gespräche. Echte Menschen. Keine perfekt gephotoshopte Instagram-Version. Keine Menschen, die ihre “Freunde” nach ihrer Filterkompatibilität aussuchen. Einfach Real. Not perfect.
Meine Mama hat mir immer gesagt: “Du kannst andere nicht ändern. Aber du kannst dich selbst ändern. Oder zumindest deinen Blickwinkel.” Hmmm … Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich meinen Blickwinkel überhaupt ändern möchte, denn ich weiß, dass er mir eines bewahrt: ein Stück Menschlichkeit in einer viel zu filterverzehrten Welt.

Und trotzdem: Taylor Swift hat vielleicht doch eine Lösung dafür gefunden, wie wir mit manchen Dingen, die wir nicht ändern können, umgehen sollten – denn:

 

“Cause the players gonna play, play, play, play, play 
And the haters gonna hate, hate, hate, hate, hate 
Heartbreakers gonna break, break, break, break, break 
And the fakers gonna fake, fake, fake, fake, fake 
Baby I’m just gonna shake, shake, shake, shake, shake 
I shake it off, I shake it off”

 

Und genau deshalb, drehe ich jetzt – ganz ungeschminkt und ungefiltert – diesen Song laut auf und tanze – statt zu posen.

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