Ich weiß nicht, wie viele Artikel ich schon über das Geheimnis schöner Haut gelesen habe. Aber eines weiß ich ganz genau: es waren verdammt viele. Und gefühlt kommen jeden Tag tausende dazu.
Und dann wären da auch noch die ganzen Tipps von irgendwelchen gebotoxten Z-Prominenzen, die schwören, dass sie ihre Schönheit allein vom täglichen Verzehr von mindestens fünf Litern Bergwasser, jeder Menge Schlaf und einer cleanen Ernährung zu verdanken haben. Ach ja, und mindestens einmal in drei Monaten entgiften sie für ein bis zwei Wochen ihren Körper mithilfe irgendwelcher Detoxkuren. Ah ja.
Schätzchen, wenn ich mir deine faltenfreie Haut und deine aufgespritzten Schlauchboot-Lippen so anschaue, bin ich mir ziemlich sicher, dass dein reines Hautbild nicht aus dem Tiegel, sondern von einem Halbgott in Weiß stammt, der vermutlich berufsbedingt mehr nackte Brüste und Ärsche gesehen hat, als er es privat je sehen bekommt.
Versteht mich nicht falsch, ich finde Schönheitskorrekturen o.ä. vollkommen legitim, so lange man das alles nicht übertreibt. Aber ganz ehrlich, wenn mir eine Fratze, die mehr Nadeln im Gesicht hatte, als ein Junkie im Arm, weismachen will, dass ihr Aussehen lediglich auf viel Sport und einer gesunden Ernährung zurückzuführen ist, sorry, aber da wird mir schlecht. Dennoch: Eine gesunde Ernährung, viel Schlaf, ausreichend Flüssigkeit und regelmässigen Sport fördert eine gesunde und gut aussehende Haut natürlich mehr, als ein fettiger Cheeseburger in einem Fastfood-Restaurant. Aber selbst das ist kein Garant für eine strahlend schöne Haut – ich weiß es auch eigener Erfahrung.
Umso älter ich wurde, desto mehr hatte ich mit Hautunreinheiten zu kämpfen. Keine richtigen Pickel, aber immer viele kleine weiße und schwarze Mitesser. In meiner Jugend hingegen war meine Haut vergleichbar mit einer Porzellanpuppe. Keine Pickel, keine Rötungen, keine Mitesser. Da war nichts – außer einer strahlend schönen Haut.
2012 (also mit zweiundzwanzig) ging es dann los. Und zwar so richtig. Alles fing damit an, dass ich eigentlich zu einer Routineuntersuchung bei meinem Hausarzt war. Leider lief mein Besuch alles andere als routiniert ab. Ich möchte gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber nach einem Besuch beim Radiologen, zu dem mich mein Hausarzt überwiesen hatte, stand fest, dass ich einen (gutartigen) Tumor an der Schilddrüse hatte. Bitte was? Ich? Mit zweiundzwanzig? Ich kann Euch sagen, ich kann mich an keinen Augenblick in meinem Leben erinnern, an dem ich mehr Angst hatte.
Der Radiologe teilte mir mit, dass ich schnellmöglich operiert und der Tumor entfernt werden müsse. Ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern, was er sagte, denn der Schock übertünchte alles. Wie in Trance vereinbarte ich in der Uniklinik in Hamburg einen Termin und ehe ich mich versah, lag ich eine Woche später in meinem Krankenhausbett und wartete auf die OP.
Als alles vorbei war, erwachte ich vollgepumpt mit Schmerztabletten im Aufwachraum des Krankenhauses und trotz all der Medikamente waren die Schmerzen beinahe unerträglich. Aber nicht nur das: Ich sah wirklich schrecklich aus, konnte nicht reden, hatte ein aufgedunsenes Gesicht und der zehn Zentimeter lange Schnitt am Hals, machte aus mir mehr Frankenstein, als mir lieb war.
Warum ich Euch das alles erzähle und was das mit schöner Haut zu tun hat? Ganz einfach: Diese Diagnose und die dadurch entstandene OP, war der Beginn einer Zeit voll von unreiner und wirklich schlechter Haut.
An dieser Stelle möchte ich übrigens direkt sagen: Egal, wie unrein mein Hautbild danach war, das alles war es natürlich wert, schließlich bin ich den Tumor jetzt los und nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit!
Dadurch, dass nicht nur der Tumor entfernt wurde, sondern auch direkt meine komplette Schilddrüse, bin ich bis heute (und vermutlich auch für den Rest meines Lebens) auf Tabletten angewiesen, die die Schilddrüsenfunktion jetzt übernehmen. Für diejenigen von Euch, die keine Ahnung haben, was die Schilddrüse macht: Sie beeinflusst den Sauerstoffverbrauch der Zellen, die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen, also den gesamten Energiestoffwechsel, die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und des Magen-Darm-Traktes, Wachstums- und Differenzierungsvorgänge sowie die geistige Entwicklung bei Ungeborenen und Kindern. Kurz: die Schilddrüse ist also wichtiger, als die meisten denken. Das Problem mit den Schilddrüsentabletten ist, dass man zunächst einmal richtig “eingestellt” werden muss, also wie viel Milligramm an Schilddrüsenhormonen der Körper täglich braucht. Allein das kann mehrere Monate dauern.
Fast drei Jahre nach dieser OP, bin ich erstaunt, wie wichtig Hormone für den Körper sind und das mit ihnen alles fällt und steht – nicht nur das Hautbild. Nahm ich zu wenig Milligramm von den Tabletten, war mein Hormonspiegel so im Keller, dass ich teilweise ohne irgendeinen bestimmten Grund einfach anfing zu weinen und gar nicht damit aufhören konnte. Nahm ich zu viel von ihnen, war ich gereizt, launisch und vor allem sah ich ziemlich schnell aus wie ein Streuselkuchen. Ich hatte überall Pickel – im Gesicht, auf dem Rücken, an den Armen und Beinen. Ich probierte alles aus – billige Anti-Pickel-Produkte aus der Drogerie, Produkte, die im Jahr mehr kosten als ein Kleinwagen, ich probierte die verschiedensten Hausmittelchen aus und schmierte mir sogar Zahnpasta und Teebaumöl ins Gesicht und trotzdem: nichts half. Die Pickel blieben und vermehrten sich sogar noch weiter. Mein Arzt sagte mir schließlich, dass das daran liegt, dass ich hormontechnisch noch nicht richtig eingestellt bin und einfach warten müsse.
Ich glaube, etwa ein Jahr nach der OP war ich dann “richtig” eingestellt – zumindest sagten das meine Blutwerte. Meine Haut hatte sich zwar minimal verbessert, aber ich hatte trotzdem noch immer vor allem mit Mitessern zu kämpfen.
Um die ganze Geschichte etwas abzukürzen: Ich wusste, dass ich jetzt die richtige Menge an Hormonen nahm und suchte deshalb noch effektiver nach den richtigen Pflegeprodukten, um diese lästigen Hautunreinheiten endlich loszuwerden.
Mittlerweile sind fast drei Jahre vergangen und langsam aber sicher habe ich zu meinem alten Hautbild zurückgefunden. Auf meiner Reise dahin, habe ich viele viele Tränen vergossen, mir den Wert eines Kleinwagens ins Gesicht geschmiert und so viel Abdeckcreme, wie noch nie in meinem Leben benutzt. Heute muss ich zugeben: Wie früher wieder “normale” Produkte, also keine Anti-Pickel-Produkte zu nutzen, werde ich wohl nie wieder können, aber immerhin habe ich mittlerweile meine Lieblingsprodukte gefunden, die mir geholfen haben, wieder gerne in den Spiegel zu schauen:
Cleanance Reinigungsgel von Avene
Dieses Waschgel benutze ich morgens und abends vor dem Eincremen. Es reinigt die Haut intensiv, ohne dabei auszutrocknen.
Dies ist meine absolute Geheimwaffe gegen Pickel. Beim Auftragen kann es etwas jucken/brennen – dies ist aber normal, weil sie so intensive Wirkstoffe besitzt. Die Creme benutze ich morgens und abends nach der Reinigung. Leider ist die Creme etwas austrocknend. Sobald meine Haut doch mal wieder etwas zu trocken geworden ist, mische ich sie mit einer einfachen paraben-, silikon- und parfümfreien Feuchtigkeitscreme aus dem Drogeriemarkt (z.B. von CD)
Wichtig: Wenn Ihr TriAcnéal verwendet, kann es sein, dass sich Euer Hautbild zunächst etwas verschlechtert, weil Eure Haut quasi komplett “durchgespült” wird und dadurch alle Unreinheiten an die Oberfläche kommen. Lasst Euch davon nicht beirren – nach spätestens zwei bis drei Wochen werdet Ihr Euer Hautbild lieben! 🙂
Die Zink Kapseln von Weider liebe ich! Sie sind rein natürlich und sind ursprünglich für Menschen gedacht, die einer intensiven körperlichen Betätigung nachgehen. Ohne Zink geht im Körper nicht viel, denn das Spurenelement ist ein wahrer Beautyhelfer – egal, ob schöne Haut, feste Nägel oder glänzende Haare: Zink ist ein echtes Wundermittel. 🙂
Wer mehr über Zink erfahren möchte, kann gerne mal hier schauen. Von den Zink-Tabletten nehme ich übrigens täglich immer abends eine Kapsel zu mir.
An dieser Stelle möchte ich gerne betonen, dass keines dieser Produkte gesponsert ist und ich für diesen Post auch kein Geld von den Firmen bekommen habe. Dieser Post basiert einzig und allein auf meinen eigenen Erfahrungen. Diese Produkte haben mir wirklich geholfen und ich kaufe sie immer wieder nach. Und auch wenn jede Haut anders ist, dient dieser Blogpost einzig und allein dazu, einigen von Euch, die vielleicht auch mit schlechter Haut zu kämpfen haben, zu helfen und ihnen Produkte zu empfehlen, die zumindest mir (neben einer gesunden Ernährung und regelmässigem Sport) wieder ein reines Hautbild geschenkt haben.